Mittwoch, 9. Februar 2011

Wann machen Sie mal Pause?

Das Bild oben zeigt mich mit einer Olympischen Fackel der Winterspiele 2006 in Turin  – allerdings ohne Flamme. Was wollte ich damit andeuten? 
Nun, der Titel sagt es: Es geht mir um die Pausen in unserem „Olympischen Wettlauf“. Die Frage: „Wann machen Sie mal Pause?“, ist durchaus ernst gemeint.
Eine Frage, die sich mir auf das „immer mehr desselben“ nach Paul Watzlawick förmlich aufdrängt – auch in unserem Staat. Denn nichts scheint hier zur Zeit wichtiger zu sein, als Wachstum. Weil wir in 60 Jahren so viel Schulden angehäuft haben, dass sie durch Zinseszins (also Wucher) so angewachsen sind, dass wir sie zusammen mit Renten- und Pensionsansprüchen in 10.000 Jahren nicht zurückzahlen können (da verweise ich auf das Buch von Werner Tiki Küstenmacher „Jesusluxus“, Seite 49), müssen wir ständig nachzahlen, nacharbeiten um dieses Defizit auszugleichen.
An anderer Stelle (http://diktiert.blogspot.com/2010/12/euro-euro-du-sollst-wandern.html) fragte ich: Wem schulden wir eigentlich so viel Geld?  Und: Warum werden diese Schulden offensichtlich nicht weniger?
Ein Professor Dr. Kai A. Konrad hielt vor kurzem an der Katholischen Akademie in Berlin einen Vortrag mit dem Titel „Staatsverschuldung ohne Ende?“ und meinte, Griechenland hätte sich zum Beispiel zu einer Staatsinsolvenz bekennen müssen, um dem Debakel ein Ende zu bereiten. So sei jetzt ein „Domino-Effekt“ in Aussicht, der alle Europäischen Staaten der Reihe nach in den fiskalischen Abgrund treiben könnte.
Ich behaupte mit Helmut Creutz aus Aachen, einem Wirtschaftsanalysten, der sich seit über 25 Jahren mit diesem Thema befasst, dass es kein unendliches Wachstum geben kann. Demzufolge wäre es meiner Ansicht nach angebracht, dem Lauf der Natur wieder mehr zu folgen und zum Beispiel im Winter weniger Aktivitäten an den Tag zu legen, welche das natürliche Gleichgewicht weiter gefährden.
Die jüdische Weisheit lehrt, an einem Tag in der Woche überhaupt zu ruhen und alle Aktivitäten auf den häuslichen Kreis zu beschränken und sich – ähnlich wie im Herbst nach der Ernte, auf das zu besinnen, was uns Gott durch die Natur und unsere Arbeit geschenkt hat.
Dankbarkeit ist übrigens ein sehr wichtiger Faktor für das Maßhalten. Menschen, die nicht mehr danken können, laufen Gefahr, maßlos zu werden und der Sucht und dem Wahnsinn zu verfallen.
Ich bin so sehr für Pausen, weil jede Musik, jede Komposition auch von den Pausen lebt. Würde da nur noch ein Klanggewirr an unser Ohr dringen, hätten wir von dem Höreindruck nichts – außer einem ohrenbetäubenden Geräusch.
Genuss, sagt Anselm Grün, ein Cellerar und Schriftsteller der Abtei Münsterschwarzach, kann nur der Mensch empfinden, welcher zum Beispiel sich nach dem dritten Stück Torte eine Pause gönnt, in welcher sich Geschmacksnerven und Magen entspannen können.

So wäre meines Erachtens Entspannung ein probates Mittel, um zu einer Genesung – nicht nur der Staatskasse – zu gelangen.
Deshalb die Fackel – ohne Flamme!

Und die Frage: Wann machen Sie mal Pause?



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